Regionale Strukturen sollten die digitale Transformation unterstützen
Forderung:
Regionen und Interessensgemeinschaften sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Implementierung digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen unterstützen. Durch die Bereitstellung von u.a. Ressourcen und administrativer Leitung können die Implementierung digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen und digitale Transformation gelingen.
Rationale:
Ob eine digitale Anwendung im Gesundheitswesen erfolgreich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die unterschiedlichen Ebenen zugeordnet werden können (Otto, 2019). Während die EndnutzerInnen maßgeblich zur Nutzung und dem Erfolg dieser Anwendungen beitragen, werden sie auch durch ihr Umfeld und existierende Rahmenbedingungen beeinflusst (s. Abbildung). Regionale und Interessensgemeinschaften können dabei innerhalb der gültigen gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen eine zusätzlich unterstützende Rolle gegenüber den EndnutzerInnen einnehmen. Wir fordern, dass regionale Gemeinschaften und Interessensgemeinschaften („communities“) dieser Rolle gerecht werden. Die Unterstützung kann dabei vielfältig sein und reicht von der Bereitstellung finanzieller, personeller und technischer Ressourcen bis hin zur Organisation von Aufklärungskampagnen über Möglichkeiten und Vorteile digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen. Existierende Werkzeuge wie das „TCRM: Das Reifegradmodell für Telemedizin in Gemeinschaften“ können explizit dabei helfen, spezifische Unterstützungsmöglichkeiten je Gemeinschaft zu identifizieren.
Eine Unterstützung durch Gemeinschaften sollte immer dann erfolgen, wenn ein regionaler Bedarf für digitale Anwendungen im Gesundheitswesen existiert. Dieser Bedarf kann anhand regionaler Strukturdaten (zu Soziodemografie, Krankheitsprävalenz und Versorgungsstrukturen, technischer und administrativer Infrastruktur) und strukturiert erhobener Bedürfnisse regionaler AkteurInnen identifiziert werden.
Was daraus folgt:
Durch eine aktiv unterstützende Rolle regionaler Gemeinschaften und Interessensgemeinschaften kann ein Umfeld geschaffen werden, das EndnutzerInnen bei der Nutzung digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen unterstützt. Damit kann eine nachhaltig erfolgreiche Implementierung dieser Anwendungen erreicht werden. Mithilfe eines einheitlichen Werkzeuges können die Gemeinschaften gemeinsam den Schritt zur digitalen Transformation gehen. Abstimmung zwischen AkteurInnen aus der Gesundheits- und Regionalpolitik sowie VersorgungsforscherInnen und potentiellen NutzerInnen ist dabei zwingend notwendig.
Warnung:
Regionale (Versorgungs-)Strukturen, administrative Prozesse und Netzwerke sollten die Implementierung digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen unterstützen, andernfalls droht die Gefahr des Widerstandes in der Bevölkerung gegenüber den Anwendungen.
Literaturverzeichnis
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